Unser nächstes Ziel war die Gegend um Rotorua, vor allem bekannt für weitere vulkanische Aktivitäten, wie Schwefelfelder, heiße Quellen und Geysire.
Eigentlich wollten wir wieder früh aufstehen, es gibt nämlich den Vulkanpark Wai-o-tapu, der von kochenden Schlammpools, zu Schwefelbecken und Smaragdtseen alles zu bieten hat. Zusätzlich gibt es dort auch einen Geysir, der mit Chemikalien jeden Morgen um 10 zum Ausbruch gebracht wird
Sleeptimer zweimal weitergeschaltet und ein älteres Ehepaar während der Anfahrt vor uns, und wir konnten uns den Geysir schon mal abschminken 😜. Gerade als wir zur Vorstellung eintrudelten, kamen uns schon Menschenmassen entgegen, die den "Geysirausbruch" angeschaut hatten. Super, die würden dann auch gleich den ganzen Park verstopfen dachten wir uns und kochten uns erstmal gemütlich nen Kaffee auf dem Parkplatz (wozu hat man denn sonst bitte nen Tiny house auf Rädern). Beim trinken fiel uns ein, dass wir ja schon mal in Andernach (am Rhein für die Erdkundenullen) waren, also brauchten wir den Geysir am anderen Ende der Welt ja nicht unbedingt sehen😜.
Danach ging es durch den Vulkanpark und dieser war tatsächlich jeden Cent Eintritt wert (sowas schreibe ich nicht oft! ). Überall blubberte, kochte oder dampfte die Erde und es roch überall stark nach Schwefel. Auf einige wenigen Quadratkilometern gab es das volle Programm was unser Erdinneres zu bieten hat. Blubberndende "Schlammtöpfe" , giftgrüne Tümpel (Devils Pool) und qualmende Minikrater.
Absolutes Highlight dieses Parks der Champagnerpool, an dessen Rand es rötlich schimmert (Eisen-, Orpiment, Stipnit / Quelle: Wikipedia 😂) und an dem ständig Blasen aufstiegen. Es war kaum möglich ein Foto zu machen, denn ständig waberte der heiße Dampf über uns hinweg und beschlug natürlich die Kamera.
Weil erst früher Nachmittag war, wollten wir noch ein wenig durchs nahe Rotorua bummeln. Im Vulkanpark hatten wir an einer studentischen Umfrage teilgenommen, unter anderem war eine Frage: "Wie sehr stört sie der Geruch in Rotorua? ". Dort konnten wir mit der Frage nichts anfangen, dachten wir doch, das ein wenig Geruch in einem Vulkanpark normal sei. Beim reinfahren in die Stadt Rotorua wussten wir aber, dass nicht der Park gemeint war.
Die ganze Kleinstadt stank fürchterlich nach faulen Eiern (wegen den unzähligen Schwefelquellen). Ob wir da dauerhaft leben könnten, würde ich bezweifeln, die Einwohner müssen sich da wohl irgendwie dran gewöhnt haben. Nach einem kleinen Rundgang hatten wir aber die Nase voll, da unser straffer Zeitplan uns noch in den Waitamo District führen sollte um Glühwürmchen zu bestaunen.
Im Waitamo District gibt es viele Höhlen, in denen ideale Bedingungen für Glühwürmchen herrschen. Wir hatten für den nächsten Tag eine Tour in der bekanntesten Höhle gebucht, nach dem Motto: "Was weit bekannt ist, muss ja auch gut sein."
Dazu wird es aber im morgigen Beitrag einen ausführlichen Bericht geben.
Für den heutigen Abend hatten wir aber eine "umsonst Variante" gefunden. Es gab nämlich einen netten Walk in der Nähe der bekannten Höhlen, bei dem man auch Glühwürmchen sehen sollte. Dafür mussten wir aber bis nach Sonnenuntergang warten. Bei etwas unheimlicher Stimmung fanden wir tatsächlich im dichten Urwald an nassen Felswänden Glühwürmchen. Ein Wanderweg (bei Tag bestimmt nicht so gruselig) führte uns an einem rauschenden Bach vorbei, durch zwei Felstunnel und zu einer kostenlos zugänglichen Höhle mit weiteren Glowworms.
Dies war echt ein einmaliger Spaziergang in fast kompletter Dunkelheit (natürlich hatten wir eine Taschenlampe dabei, aber dann sieht man ja keine Würmchen). Es scheint, gute Dinge müssen nicht immer teuer sein, man muss nur wissen wie man sie findet.
Zur Nacht stellten wir uns dann mal wieder auf einen kostenlosen Schlafplatz und freuten uns auf das volle Programm am nächsten Tag.
Anbei wieder ein kleiner Nachschlag.
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