Wer in Afrika Tiere sehen möchte, muss früh aufstehen oder Glück haben. Für den ersten Tag klappte das mit dem aufstehen noch nicht ganz so gut. Nach ausgiebigem Frühstück fuhren wir am frühen Vormittag in Richtung Daan Viljoen Game Park der ca. 30 Kilometer außerhalb von Windhoek liegt.
Da es in diesem Park keine gefährlichen Raubtiere gibt, kann man ruhig aus dem Wagen aussteigen. Genau das wollten wir tuen und ein wenig wandern.

Bevor wir mit dem wandern starten durften, mussten wir aber erst den 4x4 Gamedrive Trail mit dem Wagen austesten (und ich den Allrad Betrieb). Außer ein paar Pavianen (die aber zu schnell verschwunden waren für die Kamerafrau) und tiefen Schläglöchern gab es aber keine neuen tiefgreifenden Erkenntnisse. Den 4x4 Trail hätte wohl auch mein Renault geschafft.

Wir hatten uns für einen 9km Trail über die sanften Savannenhügel des Parks entschieden. Lustigerweise wurden wir von allen Parkmitarbeitern auf das ausreichende Mitführen von Wasser hingewiesen.
Ein älteres Ehepaar das zur gleichen Zeit mit uns am ParkOffice verweilte, wollte den Trail auch machen, wurden aber nie wieder gesehen (von uns :)).
Da wir ja so lange schlafen mussten (waren dann Mittags so 35 Grad) kamen wir mächtig ins schwitzen auf dem ca. 2.5 Stunden Trail. Leider waren die meisten Tiere nicht so blöd und versteckten sich wohl irgendwo unter den Paar Büschen.... Das welche da waren sah man nämlich an den ganzen Scheißhaufen die überall rumlagen. Dafür gab's aber ne Menge tote Tiere zu sehen.

Kaum zu glauben, da ja sogar Windhoek schon auf 1655m liegt war der höchste Punkt unserer Wanderung auf ca. 1750m - nicht schlecht für den ersten Tag :)
Das absolute Highlight des Parks war aber, dass wir beim Verlassen des Parks eine Giraffe sichteten. Das entschädigt für magere Fotoausbeute beim Wandern.

Danach ging der kulturelle Teil los. Nach einem Mittagssnack in einem Kaffee mit dem Namen "Wecke & Voigts" besuchten wir die wenigen kulturellen Höhepunkte dieser Stadt, die zu einem großen Teil aus kolonialer Vergangenheit stammen.
Das Parlament von Namibia tagt im sogenannten Tintenpalast (der übrigens seinen Namen vom hohen Tintenverbrauch der damaligen deutschen Beamten hat), einige Meter weiter steht die Christuskirche und eine deutsche Festung gibt es auch. Dies alles ist ganz schick anzusehen, aber keine wirklich umwerfenden Highlights. So richtig gepflegt sehen außer Tintenpalast und Christuskirche die anderen historischen Gebäude leider nicht aus.
Es gibt zudem noch einige deutsche Straßennamen im Zentrum (Bismarckstraße, Schusterstraße, Bahnhofstraße...) , wobei viele in den letzten Jahren umbenannt wurden.
Da Windhoek ja ein sehr wildes Pflaster sein soll, haben wir extra all unsere Sachen gut festgehalten, aber außer das uns jemand Drugs verkaufen wollte, irgendwelche "selbstgebastelten Kugeln" oder einem findigen Betrugsversuch, wir sollen doch für eine Reise nach Deutschland spenden, ist uns wirklich nichts passiert.
Windhoek ist zwar mit riesigem Abstand die größte Stadt in Namibia, allerdings ist das Zentrum in einer Stunde zu Fuß erkundet. Das lässt viel für den Rest der Reise erahnen :))
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