Außer für die Wasserknapheit und das zum Teil lebensfeindliche Klima, ist die Kalahari vor allem für die schönen roten Sanddünen bekannt.
Der nette Hotelbesitzer am anderen Ende der Welt (Gochas) erzählte uns man könne am besten die C17 von Köes nach Keetmanshoop fahren, dort wären die Kalaharidünen am eindrucksvollsten.
Und tada – Die Einheimischen wissen es dann wohl doch am Besten. Kurz hinter Köes ging es in eine steile Rechtskurve und ab dort gab es ein ständiges auf und ab über schöne rote Dünen. Hinter jeder Kuppe leuchteten die Dünen in einem anderen satten Orange (oder rot? – Meine Sonnenbrille hat eine rötliche Färbung, Andrea nennt sie die rosarote Brille :)
Dort haben wir auch das erste Mal jemanden getroffen der seinen total zerfetzten Reifen wechseln musste. Im Kampf Maschine gegen Straße gibt es auf langer Sicht wohl nur den einen Sieger – bei 90% nicht asphaltierter Straße kein Wunder.
Am frühen Nachmittag kehrten wir dann auf einer Farm ein. Fast jede Farm in Namibia scheint einen Campingplatz zu haben, wo wir uns einen Stellplatz sicherten und unsere Neuerwerbung das erste Mal austesten wollten. Der Aufbau war schon mal super einfach. Dieser Campingplatz hatte als Highlight einen Köcherbaumwald und den sogenannten Giants Playground (etwas weiter unten mehr und Bilder).
Ein Highlight das nicht im Reiseführer stand (und meiner Meinung nach Bäume und Steine in den Schatten stellt) erfuhren wir beim einchecken in die Farm. Die Farm hält Geparden und am Nachmittag steht eine Fütterung an. Wer mich jetzt ein wenig kennt weiß ja bestimmt, dass Geparden seit der Grundschule meine Lieblingstiere sind – Raubkatzen die schneller als 100 km/h rennen können müssen ja einfach faszinieren!!!
Der Farmer hatte zwei Junge Geparden (Geschwister) und zwei ausgewachsene Geparden (auch Geschwisterpaar), die er nachdem die Eltern erschossen wurden aufgezogen hatte. Geparden werden in Namibia sehr häufig geschossen, wenn sie den ganzen Nutztieren zu nahe kommen – auch wenn diese nicht zu ihren eigentlichen Beutetieren gehören.
Eigentlich ist es mittlerweile in Namibia streng verboten Touristen in die Nähe von halbwilden Tieren zu lassen, aber wir durften ganz locker auf 2m während der Fütterung an die Tiere ran. Wahnsinns Erlebnis diesen Raubkatzen so nah zu sein. Nicht das ihr denkt der Farmer schließt die Tiere im Käfig ein, mit Nichten. Beide Geschwisterpaare hatten große eigene Käfige mit einem offenen Gatter in die Freiheit, von denen sie auch oft Gebrauch machen würden. Die Tiere würden nur immer wieder zur Fütterungszeit zurück kehren, da sie sich an die einfachen Mahlzeiten gewöhnt hätten (Faulheit siegt auch im Tierreich).
Wir hatten beide großen Respekt vor den Tieren, aber weder die Jungtiere (die ließen sich sogar betatschen) noch das ältere Paar waren uns oder den vier anderen Touris gegenüber aggressiv.
Nach dem Erlebnis mit den Geparden schauten wir uns noch den Köcherbaumwald mit dem Giants Playground (im Prinzip große Findling) an, dieser war wahrlich schön anzusehen (aber kein Vergleich zu den Geparden).
Leider verlief danach unsere erste Nacht im Zelt weniger erholsam, da es mit Sonnenuntergang anfing tierisch zu stürmen. Bis zum Morgen hatten wir mehrere Kilo Sand im Zelt. Wird wohl beim nächsten Mal besser...