Wir haben ein Zelt gekauft! Andrea und ich haben festgestellt (professionelle nächtliche Recherche) , dass man durch einige Teile des Landes besser mit einem Zelt kommt, da dort die Dichte an bezahlbaren Unterkünften sehr gering ist, die Anzahl der Campingplätze neben den teuren Chalets aber sehr hoch. Es lebe die gute Reisevorbereitung!
Also gingen wir am Morgen in einen Campingladen in Windhoek und gönnten uns ein kleines Popupzelt und zwei Schlafmatten (Schlafsack haben wir mit) - ein paar Tage auf dem warmen Wüstenboden hat schließlich noch niemandem geschadet (down to earth quasi).
Jetzt konnte der Urlaub also richtig losgehen, mit unserem ersten Ziel der Kalahari Wüste.
Die Route führte uns südlich von Windhoek nach Rehoboth, über den südlichen Wendekreis nach Mariental. Von dort nach Stampriet mit dem Ziel Gochas. Insgesamt legten wir ca. 300 km über asphtierte Straßen und 100 über Schotterpisten zurück.
Auf Grund der Schotterpisten ist das Reisetempo nicht mit unserem deutschen Vergleichbar. Auf Asphalt ist Tempo 100-120 angesagt, auf den Schotterstraßen irgendwas zwischen 50 und 90 km/h.

Die Kalahari ist als eine Wüste bekannt, eigentlich ist sie aber eine trockene Savanne. Wasser gibt es hier kaum .Ganz Namibia besitzt nur einen Fluss der ganzjährig Wasser führt. Aber zur Regenzeit (November - ist März) füllen sich viele der trockenen Flussbette wieder und werden in kleineren und größeren Stausee gesammelt.
Das meiste Wasser in der Kalahari kommt aus einem Grundwasserbrunnen, wie überall wo anders in Namibia auch. Trotzdem gibt es Menschen die unter diesen unwirklich Bedingungen eine Farm betreiben. Vor allem Ziegen trifft man häufig am Straßenrand, es werden aber auf den ewigen Weiten Pferde, Rinder und Schafe gehalten.
Als Zwischenstopp fuhren wir am Hardap Damm vorbei, dem ehemals größte Staudamm in Namibia (vor einigen Tagen wurde der Neckartal-Damm eröffnet) .Kein wirklich beeindruckendes Bauwerk, aber die Umgebung des Staudamm beweist eindrucksvoll was man mit ein wenig Wasser anstellen kann.

Leider bereitet sich die Kalahari immer weiter aus - Stichwort Desertifikation (remember Erdkunde in der Schule). Einige Stichworte wären hier Überweidung (die ollen Ziegen), Brandrodung zur Holzkohlegewinnung und der ständige Wind.


Aber wir fanden auch ein wenig Leben neben dem Straßenrand (bei den großen Tieren, v.a. Antilopen war die Kamerafrau aber wieder zu langsam).
Am späten Nachmittag kamen wir in Gochas einer großen Stadt mitten in der Wüste an. Wir verbrachten den Abend am Pool und in der hauseigenen Bar. Wir waren tatsächlich die einzigen Gäste seit 3 Tagen.

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