Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, da wir eine Tour gebucht hatten. Diese ging zuerst mit einem kleinen Schiffchen den Nam Ou hoch zum Dorf Muang Noi. Auf dem Weg konnte man die wunderbare Landschaft genießen, den Bewohnern der umliegenden Dörfern beim fischen zusehen oder badende Wasserbüffel bestaunen.
Im Dorf selbst gab es außer einer ramponierten "Hauptstraße" (eigentlich hatte dieser Weg den Namen Straße nicht verdient) und einigen Unterkünften für Backpacker eigentlich nicht viel. Wir stellten uns vor, wie das Dorf in der Regenzeit im Schlamm versinkt.
Zu beobachten gab es auch einige junge Mönche, die ihren Allmosengang machten und die Dorfbewohner um Essen baten. In Luang Prabang ist dieser Gang mittlerweile zu einem riesigen Touristenspektakel verkommen, wobei nicht allzu viel Rücksicht auf den religiösen Hintergrund genommen wird. Hier hatte es noch etwas vom ursprünglichen und an jeder "Haustür" bekamen die jungen Mönche auch eine Kleinigkeit.



Nach dem Dorfbesuch fuhren wir mit dem Böötchen einige Minuten stromabwärts und durften uns in einem noch kleineren und touristisch vollkommen unerschlossen Dorf mit einem Lunch stärken. Frisch gestärkt taperte unsere Gruppe dem einheimischen Guide zu einem Wasserfall hinterher. Der Hike? (45 Minuten Spaziergang!) zog sich ein wenig in die Länge, weil die schwächsten Glieder der Ausflugsgruppe doch immer wieder verschnaufen mussten - zugegeben es war recht warm. Der Weg führte uns über Reisfelder, durch Dschungel, an ärmlicher Landbevölkerung beim Ackerbau vorbei und belohnte uns am Ende tatsächlich mit einem Wasserfall, der auch Wasser mitführte.
Nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit in der Dry Season :))



Leider gab es im Dschungel gefühlt 1 Millionen Fliegen die sich irgendwie alle für meine Schuhe interessierten??? Leider bekamen die Extremitäten bei der Anzahl an Mücken auch ein paar Piekser ab. Zurück ging es den gleichen Weg durch Dschungel, über Reisfelder und an der jetzt dösenden ärmlichen Landbevölkerung vorbei - die aber wenigstens nicht dumm sind. Denn die einzig Dummen rennen bei 40 Grad durch die Mittagshitze und haben helle Hautfarbe und vorhandene Augenlider.


Zur Belohnung des Ausflugs durften wir zurück nach Nong Khiaw mit dem Kayak fahren. Wir hatten die Boote schon früh am morgen auf einer Sandbank gelassen. Eigentlich hatte ich mich auf dir Rückfahrt tierisch gefreut. Erstens schien die Strecke von der Sandbank zur Brücke von Nong Khiaw nicht sehr weit und zweitens hatte ich die Strömung wohl etwas stärker eingeschätzt. Leider war erstens die Strecke mega weit und zweitens war die Strömung kaum eine Hilfe (ich dachte die alleine reicht schon um ordentlich vorwärts zu kommen). Also quälten wir uns 1.5 Stunden tapfer im Zweierkayak den Fluss hinunter. 1.5 Stunden körperlicher Ertüchtigung können das Klima trotz Hitze schnell abkühlen, vor allem wenn der andere nicht so paddelt wie man selbst :))) Schlussendlich kamen wir aber erschöpft und mit einem Kanu randvoll! mit Wasser an.

Eine lustige Begegnung hatten wir noch. Und zwar gehörte die Unterkunft in der wir schliefen und die Agentur bei der wir unseren Ausflug gebucht hatten, dem selben Herren. Wir hatten uns schon bei der Buchung und der Abfahrt angeregt mit ihm unterhalten. Als wir den abend zum Essen über die Dorfstraße gingen, winkte er uns zu seinem riesigen Haus (war wirklich groß) und wollte sich mit uns unterhalten. Am Nachmittag war aber eine Hochzeit im Dorf (weshalb die Dorfstraße gesperrt wurde - man feierte in Zelten auf der Straße) und der junge Mann war mächtig alkoholisiert. Er erzählte dann auch sehr freizügig aus seinem Leben und konnte irgendwie nicht verstehen dass Andrea und ich nicht verheiratet sind - es sei nämlich in Laos üblich dass man erst heiratet und dann "bumm bumm" machen dürfe. Außerdem erzählte er mir dass er für seine Frau 3000$ bezahlt habe (Mitgift) - andere Länder andere Sitten. Als wir bei mein Haus (seins war wirklich riesig), mein Auto (er hatte nen richtigen Geländewagen), meine Frau waren konnte ich nur mit Andrea glänzen :) - seine Frau war keine wirkliche Schönheit.

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