Wir sind schon seit einer Woche wieder zu Hause und nach einem langen Tag fühlt es sich fast an, als wäre man nie weg gewesen. Zumindest die guten Erinnerungen kann einem der Alltag vorerst nicht rauben. Zwei Einträge mit Bildern sind wir aber noch schuldig. Ich hoffe die Wochen zwischen den Erlebnissen haben meine Erinnerungen nicht verblassen lassen ... Dieser Eintrag behandelt die Hauptstadt der "sozialistischen Republik Vietnam", nämlich Hanoi.
In unserem Reiseführer wird davor gewarnt, Hanoi als Startpunkt einer Vietnamreise zu wählen. Dort wird vor allem vor dem ausufernden und wilden Verkehr gesprochen, der einen Mitteleuropäer anfangs stark überfordern könnte. Die Straßen waren tatsächlich sehr verstopft und voll - die Fahrweise war nochmal schlimmer, als wir es auf unserer bisherigen Reise erlebt hatten. Trotzdem konnte uns das nicht mehr wirklich abschrecken. Wir haben zwei deutsche Mädels getroffen die meinten sie hätten sich erst gar nicht auf die Straße getraut, als sie gesehen hätten welcher Verkehr in Hanoi herrscht. Aber irgendwie haben auch die beiden es überstanden :)
In Hanoi gibt es das Old Quarter, der Stadtteil in dem die meisten Touristen verkehren. Hier reiht sich in engen Gassen mit dichtem Verkehr ein kleiner Laden an den nächsten. In einer Straße gibt es oft Läden die die gleichen Sachen verkaufen. So gibt es eine Straße, in der (fast) nur Taschen verkauft werden oder (fast) nur Klamotten. Seinen vollen Reiz entfaltet das Old Quarter aber erst am Abend. Am Straßenrand wird spottbilliges Bier verkauft und viele Touristen sitzen in den Bars oder den unzähligen Restaurants.
Auch wir haben einen langen Abend das günstige Bier genossen und uns mit ein paar trinkfesten Engländern über den Brexit, Mr. Trump und die "ganzen" Refugees unterhalten. Da die Engländer ein bunt gemischter Haufen waren, gab es auch hier unterschiedliche Meinungen zum EU-Austritts Großbritanniens. Der Städter aus London (Ben) lieferte sich eine lautstarke Auseinandersetzung mit dem Farmer aus Somerset (Paul) - natürlich erst zu später Stunde. Irgendwie passte hier das Bild der Berichterstattung haargenau. Der Städter hatte für IN abgestimmt, der Farmer wollte lieber raus aus der EU. Über die Wahl von Mr. Trump gab es allerdings keine zwei Meinungen.
Sightseeing haben wir in Hanoi natürlich auch gemacht. Leider war das Wetter alles andere als angenehm - es waren nur knapp 22-23 Grad und es regnete fast einen ganzen Tag lang. Willkommen im vietnamesischen Winter !
Zu erwähnen wären in Hanoi der Hoan Kiem Lake, der einen Steinwurf vom Old Quarter entfernt ist und mit einem schicken Wat und einer süßen kleinen Pagode inmitten des Sees aufwarten kann.
Schick rausgeputzt und als Überbleibsel der Kolonialzeit präsentieren sich vor allem der Präsidentenpalast. Einen Blick wert ist auch das Grabmahl von Onkel Ho (Ho-Chi-Minh), der in Hanoi sein Mausoleum hat. Besichtigt haben wir außerdem die alte Zitadelle der Stadt, an dessen Stelle einige Ausgrabungen beweisen, dass diese Stelle schon viele Jahrhunderte zuvor als Mittelpunkt der Stadt genutzt wurde. Einen Hauch von "moderner" Geschichte vermitteln die Räumlichkeiten, aus denen der Widerstand gegen die Amerikaner im Vietnamkrieg koordiniert wurden. Zuletzt haben wir im zunehmenden Regen dem Literaturtempel einen Besuch abgestattet - der angeblich früher die erste Universität des Landes beherbergte.
Uns persönlich setzte der Regen ordentlich zu und wir buchten am Abend einen Flug nach Bangkok, wo das Termometer 35 Grad und Sonne angezeigt hatte. Aber vorher gab es noch einen wunderschönen Ausflug in die Halong Bucht!
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